Die Wut ist groß und das Gefühl, alleingelassen worden zu sein. Im Namen all jener, die Sorge tragen, fordert Mehr für Care! Veränderungen.

„Es braucht mehr Geld und Platz für Care!“ – so lautete das Motto des ersten Aktionstags von Mehr für Care! Das Bündnis aus Netzwerken, zivilgesellschaftlichen Organisationen und Einzelpersonen machte am 29. Mai 2021 auf der Mariahilferstraße deutlich, dass Applaus oder Einmalzahlungen nicht reichen.

Die Aktivist*innen platzierten Steine im öffentlichen Raum, um aufzeigen, woran sich Frauen, Systemerhalter*innen, Pfleger*innen, Pädagog*innen, Alleinerzieher*innen, die die Krise gestemmt und den überwiegenden Teil der mehrfachen Belastungen getragen haben, stoßen. Folien-Rettungsdecken in Gold glänzten an diesem Tag nicht nur Wien, sondern auch in Graz, Salzburg und Mödling „als Symbol für das Care-Paket, das Mehr für Care! im Feministischen Konjunkturpaket fordert“, erläutert Elisabeth Klatzer, Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlerin und Vorstandmitglied von Attac, einer Organisation, die ebenfalls Teil dieses Bündnisses ist.

Mit dem Feministisches Konjunkturpaket will man dort ansetzen, wo durch die Corona-Krise die größten Belastungen entstanden sind. Investitionen im Ausmaß von 12 Mrd. Euro in den Gesundheits-, Pflege- und Bildungsbereich sollen für bessere Arbeitsbedingungen, höhere Löhne und gute Care-Dienstleistungen sorgen, aber auch für eine Entlastung der Familien, besseren Gewaltschutz für Frauen und eine gerechtere Verteilung unbezahlter Sorgearbeit.

Dieser erste Aktionstag ist nur ein Anfang. „Mit jedem Aktionstag wollen wir mehr Menschen, Orte, Plätze für unsere Anliegen gewinnen und allen Betroffenen einen Rahmen für ihr eigenes Engagement bieten“, betont Aiko K. Kurosaki vom Verein One Billion Rising Austria, der sich ebenfalls mit Mehr für Care! vernetzt hat. So will man den politischen Entscheidungsträger*innen klarmachen, dass die Bedingungen für die Menschen, die Sorge tragen, nicht länger geduldet werden. Der nächste Aktionstag ist für den 19. Juni 2021 geplant.