Fürsorgliche Männlichkeiten sowie eine gerechte Verteilung von Care-Arbeit stehen im Zentrum der Kunstaktion CARING MEN, die anlässlich des Vatertages Männer-Statuen in ganz Österreich mit Babypuppen ausstattet.

Inspiriert von “Dad Shift” in Großbritannien, macht nun auch CARING MAN hierzulande sichtbar, was viele Männer längst wollen – mehr Sorgearbeit und mehr Verantwortung in Beziehungen übernehmen und mehr für ihre Kinder da sein. Diese Art von Männlichkeit ist ein Schlüssel zur Gleichstellung, zur Gewaltprävention und zu einer stabilen Demokratie.

Unsere Forderungen an Politik und Gesellschaft:

  • Halbe-halbe bei der Karenz und gute Teilzeitmodelle für alle
  • Pflege-, Bildungs- und Sozialberufe strukturell und finanziell aufwerten
  • Geteilte Care-Arbeit und gemeinsame Verantwortung als Stärke anerkennen
  • Sorgende Männlichkeits-Narrative in Politik, Medien und Bildung verankern

Für Fürsorge – gegen Gewalt:

  • Gewalt als Männlichkeitsmerkmal kulturell dekonstruieren
  • Gewaltprävention und Empathie-Training in Bildung integrieren
  • Gewaltschutz flächendeckend ausbauen und sichern
  • „Care gegen Gewalt“ als fixen Bestandteil in der Jugendarbeit installiere

In den Tagen vor dem Vatertag 2025 startete eine Social Media Aktion aller beteiligten Organisationen – ausgehend von unseren fairsorgen-Accounts auf Facebook und Instagram. Um eine möglichst große Reichweite zu erlangen, bitten wir euch um fleißiges Liken und Teilen der Posts – danke im Voraus!

CARING MEN – Die österreichweite Kunstaktion der Zivilgesellschaft wird unterstützt von fair sorgen!, CaringEconomy.Jetzt, ÖBV – Vía Campesina Austria, StoP – Stadtteile ohne Partnergewalt vom Verein AÖF, ponto

Pressetext

CARING MEN zum Vatertag

Fürsorgliche Männlichkeiten sowie eine gerechte Verteilung von Care-Arbeit stehen im Zentrum der Kunstaktion CARING MEN, die anlässlich des Vatertages Männer-Statuen in ganz Österreich mit Babypuppen ausstattet.

Männerstatuen, die in Tragetüchern lebensgroße Babypuppen bei sich haben: die Diese Kunstaktion, inspiriert von “Dad Shift” in Großbritannien, CARING MAN macht nun auch hierzulande sichtbar, was viele Männer längst wollen – mehr Sorgearbeit und mehr Verantwortung in Beziehungen übernehmen und mehr für ihre Kinder da sein. Diese Art von Männlichkeit ist ein Schlüssel zur Gleichstellung, zur Gewaltprävention und zu einer stabilen Demokratie.

Denkmäler als Vorbilder für fürsorgliche Männer

Denkmäler prägen unser Geschichtsbild, spiegeln gesellschaftliche Werte – und zeigen fast immer ein überholtes Bild von Männlichkeit: dominant, unnahbar, heroisch. Doch dieses Bild bröckelt. Heute ist belegt: Männer wollen insgesamt mehr Sorgearbeit leisten, und mehr für ihre Kinder da sein. So waren in der repräsentativen Untersuchung in Österreich „Elternorientierte Personalpolitik mit Focus auf Väter“ sechs von 10 Männern bereit, in Karenz zu gehen und drei Viertel der Männer konnten sich vorstellen, zugunsten von Kinderbetreuung Teilzeit zu arbeiten (Erich Lehner, Susanne Matkovits, Nora Heger, 2010[1]). Bereits die 2003 von Paul M. Zulehner herausgegebene österreichische Männerstudie „MannsBilder. Ein Jahrzehnt Männerentwicklung.“[2] zeichnete ein ähnliches Bild: 81 % der Männer erklärten damals ihre Bereitschaft, ihre Arbeit zugunsten von pflegerischer Tätigkeit zu reduzieren. Internationale Studien und österreichische Forschung belegen: Caring Masculinities – fürsorgliche Männlichkeiten – fördert Gleichstellung, beugt Gewalt vor und stärkt das gesellschaftliche Miteinander.

  „Männer können und müssen Teil der Lösung sein – nicht durch Macht, sondern durch Fürsorge“, sagt Gary Barker, Mitbegründer der internationalen MenCare-Kampagne. Auch der österreichische Männerexperte Erich Lehner betont: „Die sorgeorientierte Männlichkeit ist ein Gegenmodell zur hegemonialen, überlegenen Männlichkeit. Sie ist nicht weichgespült, sondern bewusst solidarisch.“

Die Kunstaktion CARING MEN zeigt auf kreative Weise im öffentlichen Raum, wie eine alternative Bild von Männlichkeit aussehen könnte: sorgend, beziehungsorientiertfähig, gewaltfrei. Die lebensgroßen Babypuppen an Männerdenkmälern stehen symbolisch für diese Vision.

Forschung bestätigt: Fürsorgliche Männer machen Gesellschaften friedlicher

Die renommierte Grazer Soziologin Elli Scambor forscht seit Jahren zu Männlichkeit und Gleichstellung. Ihr Fazit: „Fürsorglich orientierte Männlichkeit wirkt präventiv gegen Gewalt und stärkt soziale Resilienz.“ Die aktuelle Studie „Gender Equality and Quality of Life Austria” [3] bestätigt, dass Paare, die sich Sorgearbeit teilen, glücklicher sind – und ihre Kinder besser aufwachsen. In jenen Familien, wo Erwerbs- und Sorgearbeit halbe-halbe verteilt werden, gibt es auch am wenigsten Gewalt. Doch aktuell gehen nur zwei Prozent der Väter zwischen drei und sechs Monate lang in Karenz und nur ein Prozent mehr als sechs Monate.

Doch das geht nicht ohne strukturellen Wandel: Noch immer fehlt es an unterstützenden Rahmenbedingungen, an politischen Maßnahmen, an öffentlicher Sichtbarkeit. Noch immer gilt Fürsorge oft als weiblich, dabei ist sie menschlich und somit auch männlich. „Wir brauchen ein Gesellschafts- und Wirtschaftssystem, welches die überlebenswichtige Care-Arbeit ins Zentrum stellt. Menschen jeglichen Geschlechts können fürsorglich sein. Daher sollte die – bezahlte und unbezahlte – Sorgearbeit gerecht verteilt werden. Wir brauchen mehr Vorbilder und mehr Unterstützung für fürsorgliche Männlichkeiten“, sagt Monika Thuswald, Aktivistin bei fair sorgen!

„Wenn Fürsorge als Schwäche gilt und Gewalt als Lösung, bleibt Demokratie ein brüchiges Versprechen“, warnt auch die Soziologin Riane Eisler, Pionierin des Konzepts der „Fürsorgenden Demokratie“ [4]. Wer Gewalt im Privaten duldet, öffnet autoritären Tendenzen in Politik und Gesellschaft die Tür.

Unsere Forderungen an Politik und Gesellschaft:

  • Halbe-halbe bei der Karenz und gute Teilzeitmodelle für alle
  • Pflege-, Bildungs- und Sozialberufe strukturell und finanziell aufwerten

  • Geteilte Care-Arbeit und gemeinsame Verantwortung als Stärke anerkennen

  • Sorgende Männlichkeits-Narrative in Politik, Medien und Bildung verankern

 Für Fürsorge – gegen Gewalt:

  • Gewalt als Männlichkeitsmerkmal kulturell dekonstruieren

  • Gewaltprävention und Empathie-Training in Bildung integrieren

  • Gewaltschutz flächendeckend ausbauen und sichern

  • „Care gegen Gewalt“ als fixen Bestandteil in der Jugendarbeit installieren

„Wer häusliche Gewalt toleriert, schwächt unsere Demokratie an der Wurzel“, sagt Erich Lehner vom DMÖ, dem Dachverband für Männer-, Burschen-, und Väterarbeit in Österreich. [5] „Fürsorge muss nicht nur moralisch, sondern auch politisch zur Priorität werden

CARING MEN – Eine Kunstaktion der Zivilgesellschaft WO: in fast allen Bundesländern in Österreich Unterstützt von: fair sorgen!, CaringEconomy.Jetzt, ÖBV – Vía Campesina Austria, StoP – Stadtteile ohne Partnergewalt vom Verein AÖF, ponto u.a.

Pressekontakt, Bildmaterial und weiterführende Informationen (u.a. zu Interviewpartner:innen)

  • Elisabeth Sechser, CaringEconomy.Jetzt, fair sorgen! +436766103913 |presse@caringeconomy.jetzt

  • Monika Thuswald, fair sorgen!, 0650 975 8642

1 „Elternorientierte Personalpolitik mit Focus auf Väter“ 

2„MannsBilder. Ein Jahrzehnt Männerentwicklung.“

3 „Gender Equality and Quality of Life Austria”

4 Der_Aufbau_einer_Fürsorgenden_Demokratie

5 Dachverband für Männer-, Burschen-, und Väterarbeit in Österreich (DMÖ).