Das Radiokolleg läuft vom 31.1.2022-3.2.2022

Gesprächspartnerinnen von Mehr für Care!

Elisabeth Klatzer, Martina Kronsteiner, Regina Novy, Elke Edlinger

Nicht erst die Corona-Pandemie hat zutage gebracht, was seit Jahrzehnten schwelt: Es fehlen Strukturen und funktionierende Systeme, wenn es darum geht, Menschen zu begleiten und zu betreuen, die Hilfe und Unterstützung brauchen. Praktisch kein Mensch kann ohne Sorge leben. Die Sorge um, aber auch die Sorge für jemanden. Das beginnt mit der Obsorge eines Neugeborenen, setzt sich in der Fürsorge seiner Mitmenschen fort und betrifft auch Maßnahmen zur Vorsorge einer immer älter werdenden Gesellschaft. Im englischen Begriff Care steckt mehr als individuelle Pflege. Care heißt auch Rahmenbedingungen zu schaffen, langfristig füreinander da zu sein.

Da reicht es nicht, Verantwortung an jeden Einzelnen zu übertragen. Weltweit entstehen aus der Not neue Formen der Selbstständigkeit und immer ausgeklügeltere Versicherungsangebote: Care-Pakete und Care-Unternehmen. Aber sollen soziale Tätigkeiten wirklich wirtschaftlichen Marktmechanismen folgen?

Was sind die Ursachen für jene Schieflage in der Gesellschaft, die nicht nur gefährdete Personen ausgrenzt, verdrängt, abschiebt oder einfach ignoriert, sondern auch all jene, die sich für deren Wohlergehen einsetzen? Denn frühkindliche Pädagoginnen, Krankenhausangestellte und Heimhilfen sind bereits am Limit- und wen kümmert‘s?