Who cares? Arbeit feministisch betrachtet (Radio Orange)

Am Anfang der Corona-Pandemie hieß es, dass alle gleich betroffen sind – ist doch jede und jeder in Gefahr krank zu werden. Die österreichische Regierung begegnete der entstehenden Krise mit einer entschiedenen Kampfansage: „Koste es, was es wolle“. Dennoch hat sich die Krisenlast ungleich verteilt, traditionelle Rollenbilder wurden einmal mehr verfestigt. Es ist offensichtlich: es sind vor allem die Frauen, die „systemerhaltenden“ Aufgaben – im Beruf sowie zu Hause  – übernehmen. Trotzdem sind Frauen aufgrund schlechterer oder entfallender Bezahlung stärker durch Armut gefährdet als Männer. Und noch ein Problem wurde durch die Krise deutlich: Gewalt gegen Frauen.

Keines dieser Probleme ist neu. Offenbar läuft schon länger etwas schief im System. Wir fragen: Who cares? Wer sorgt für wen in unserer Gesellschaft? Und wen kümmert das eigentlich (nicht)?

Mit dem Themenschwerpunkt „Who cares?“, einer gemeinsamen Sendereihe, lenken die österreichischen Freien Radios ihren Fokus auf Probleme, die in der öffentlichen Debatte meist marginalisiert oder oberflächlich behandelt werden. Mit unseren Wurzeln in der Zivilgesellschaft und den lokalen Communities, arbeiten wir an einer Berichterstattung, die die lokalen Entwicklungen und Perspektiven in den Vordergrund stellt, und zugleich zu einem besseren Verständnis des Großen und Ganzen beiträgt. Dabei ist es uns wichtig, nicht nur auf Problemlagen hinzuweisen, sondern auch konstruktive Lösungsansätze und aktive Initiativen zu präsentieren.
Alle Radiobeiträge werden von den beteiligten Radiostationen produziert und ausgestrahlt. Die halbstündigen Sendungen werden täglich präsentiert und sind alle als Podcasts nachzuhören.

09.11.2021, 6:00 – 6:30 : Das neue Pflegemodell für pflegende Angehörige im Burgenland
09.11.2021, 17:00 – 17:30 : Unbezahlbar! Unbezahlbar? – die Arbeit von pflegenden angehörigen Frauen in Salzburg

Vergangene Sendungen

08.11.2021, 17:00 – 17:30 : Das neue Pflegemodell für pflegende Angehörige im Burgenland
08.11.2021, 6:00 – 6:30 : Finanziell abgesichert in der Care-Arbeit – eine Vision?
05.11.2021, 17:30 – 18:00 : Finanziell abgesichert in der Care-Arbeit – eine Vision?
05.11.2021, 6:00 – 6:30 : „Who kehrs“? Frauen in der Reinigungsbranche
04.11.2021, 17:00 – 17:30 : „Who kehrs“? Frauen in der Reinigungsbranche
04.11.2021, 6:00 – 6:30 : Anders schreiben, anders altern? Care-Arbeit, Literatur und weibliche Altersarmut
03.11.2021, 17:00 – 17:30 : Anders schreiben, anders altern? Care-Arbeit, Literatur und weibliche Altersarmut
03.11.2021, 6:00 – 6:30 : Wege aus der Care-Krise
02.11.2021, 17:00 – 17:30 : Wege aus der Care-Krise
10.11.2021, 6:00 – 6:30 : Unbezahlbar! Unbezahlbar? – die Arbeit von pflegenden angehörigen Frauen in Salzburg
10.11.2021, 17:00 – 17:30 : Who Cares? Jedenfalls die Gemeinden auch
11.11.2021, 6:00 – 6:30 : Who Cares? Jedenfalls die Gemeinden auch
11.11.2021, 17:00 – 17:30 : Geht‘s noch!? – Was Frauen leisten
12.11.2021, 6:00 – 6:30 : Geht‘s noch!? – Was Frauen leisten
12.11.2021, 17:30 – 18:05 : Taking care EVERYWHERE!
13.11.2021, 6:00 – 6:30 : Taking care EVERYWHERE!

Wege aus der Care-Krise.

Vom Sorgeextraktivismus zur gesellschaftlichen Neuordnung der Care-Arbeit

In dieser Ausgabe von Subject Woman sprechen wir mit Anna Leder, von der der IG24 – Interessengemeinschaft der 24-Stunden-Betreuer*innen, über die Missstände in der 24-Betreuung in Österreich und mit Birgit Buchinger und Elisabeth Klatzer, Vertreterinnen der „Mehr für Care!“ Initiative, über die Wege aus der Care-Krise und diskutieren zusammen über die gesellschaftliche Neuordnung der Care-Arbeit und darüber, wie man Care-Arbeit nachhaltig und solidarisch denken und adressieren kann.

Die Interessengemeinschaft der 24-Stunden-Betreuer_innen (IG24) ist ein selbstorganisierter, von Aktivist*innen unterstützter überparteilicher Verband mit dem Ziel, die Interessen der Berufsgruppe in umfassender Weise zu vertreten. Initiator*innen des Verbands sind die Iniciativa24, ein Zusammenschluss slowakischer Betreuer*innen, sowie DREPT (Gerechtigkeit in der Pflege und Personenbetreuung), ein Zusammenschluss rumänischer Betreuer*innen.

Birgit Buchinger, ist eine Sozialwissenschafterin und Organisationsentwicklerin mit langjährige Forschungs-, Evaluierungs- und Entwicklungserfahrung in den Bereichen Arbeitswelt, Frauen- und Genderforschung, Interessenvertretung und Gesundheit. Seit 1996 geschäftsführende Gesellschafterin der Fa. Solution, Sozialforschung & Entwicklung

Elisabeth Klatzer, ist eine Ökonomin, Forscherin, Aktivistin und Beraterin mit langjähriger Arbeitserfahrung im Bereich Budget- und Wirtschaftspolitik, feministische Ökonomie sowie Gender Budgeting, Mitinitiatorin der Mehr für Care Initiative.

Mehr für Care! – ist ein Bündnis von Gruppen und Netzwerken (u.a. Attac, Plattform 20.000 Frauen, Österreichischer Frauenring, Grazer Frauenrat, Salzburger Frauenrat, OBRA, WIDE, KFBÖ, EFA), das sich für mehr Platz und Geld für Care und eine geschlechtergerechte Budget- und Finanzpolitik einsetzt.