Beim 2. Aktionstag in Wien, Graz, Linz und Hallein forderten Aktivist*innen von Mehr für Care! am vergangenen Samstag erneut Investitionen in allen Care-Bereichen.

Aiko Kazuko Kurosaki führt den Block von Mehr für Care! bei der Pride an (Copyright Petra Paul)
Der Mehr für Care!-Block auf der Regenbogenparade ließ am 19. Juni 2021 goldene Rettungsdecken auf der Wiener Ringstraße wehen und setzte so ein Zeichen für Mehr Care für *ALLE*. Denn das von dem Bündnis geforderte Feministische Konjunkturpaket fußt auf echter Gleichstellung und einem Miteinander. Es beinhaltet ein Zukunfts- und Bildungspaket, ein Pflegepaket sowie ein Solidaritäts- und Lebensrettungspaket im Ausmaß von 12 Mrd. Euro und setzt dort an, wo in der Coronakrise die größten Belastungen entstanden sind.

Mehr für Care am Grazer Hauptplatz (Copyright Sigrid Schönfelder)
Auch am Grazer Hauptplatz glänzten goldene Rettungsdecken. Redner*innen aus allen Care-Bereichen von Mehr für Care!-Kooperationspartner*innen wie dem Gr azer Frauenrat, Attac, Pflegestützpunkt, der katholischen Frauenbewegung, der Initiative für Elementarpädagogik, den ÖGB Gewerkschaftsfrauen und vielen mehr wiesen auf die aktuellen Missstände hin und erneuerten die Forderung nach Veränderung in Form des Feministischen Konjunkturpakets. Es gab breites Interesse und Unterstützung für diese Petition.

Gespräche über Mehr für Care! in Linz (Copyright Violette Wakolbinger)
Bei der Mehr für Care!-Aktion in Linz wurden rund 150 Flyer verteilt, viele Gespräche geführt und Kontakte mit anderen Initiativen geknüpft. Die Politik fand sich mit Eva Schobesberger, der Frauenstadträtin der Stadt Linz, und Birgit Gersdorfer, der Landesvorsitzenden der SPÖ ein.

Protest gegen die Schließung des Frauenhaus Mirjam in Hallein
Der Protest gegen die Schließung des Frauenhauses „Mirjam“ stand in Hallein im Mittelpunkt des zweiten Mehr für Care!-Aktionstages. Doris Weißenberger, Leiterin des Frauenhauses, sagt dazu: „Für Hallein und Salzburg eine politische Entscheidung, die besonders in Zeiten wie diesen nicht nachvollziehbar ist. Über 1000 Frauen und 900 Kinder haben in den letzten 20 Jahren stationäre Hilfe im Haus Mirjam bekommen.“ Nach ihrer Ansprache, der Rede von Birgit Thaler-Haag (Leiterin Frauenhaus Salzburg & AÖF) und von Halleins Bürgermeister Alexander Stangassinger zogen die Mehr für Care!-Aktivist*innen gemeinsam mit den Mitarbeiter*innen solidarisch durch die Altstadt. Maskierte Frauen packten dabei symbolisch Zelte und Habseligkeiten zusammen und trugen das Gepäck durch die Stadt.
Das Bündnis Mehr für Care! zeigt mit dem Feministischen Konjunkturpaket vor, wo angesetzt werden muss. Gefordert werden Maßnahmen, die eine gerechtere Verteilung unbezahlter Sorgearbeit möglich machen, höhere Löhne und menschlichere Arbeitsbedingungen in Gesundheit, Pflege und Bildung sowie Investitionen in Gewaltschutz, denn die Arbeit in diesen Bereichen hat einen enormen gesellschaftlichen Wert für uns alle.